25.04.2018

Bericht aus der Hallertauer Zeitung vom 25. April 2018 – von Simone Huber:

„Königliches Spiel“ im XXL-Format: Freiluft-Schachanlage im Freibad ist das Ergebnis einer „Lehrlingsbaustelle“. Im städtischen Freibad können sich Besucher in dieser Saison nicht nur in körperlicher, sondern auch geistiger Fitness trainieren. Obwohl die Öffnung voraussichtlich nicht vor Muttertag erfolgt und sich Badefans deshalb noch in Geduld üben müssen, dürfen sich alle Denksportler bereits jetzt auf ein neues Highlight in der beliebten Freizeiteinrichtung freuen: ein Schachbrett im XXL-Format.

Mit einem Plan hat alles angefangen, danach wurden Maße abgesteckt, Höhepunkte mit einem Nivelliergerät ausgemessen und das Gefälle berechnet. Bei den Erdarbeiten ging es ans Ausfahren von Humus mit dem Minikipper, anschließend wurden die „Schachbrett- Platten“ sorgfältig aufgelegt, und damit sich das Ganze harmonisch in das Gesamtbild einfügt, rundherum mit Rollrasen verkleidet. Die nagelneue Freischach-Anlage ist das ureigene Ergebnis einer „Lehrlingsbaustelle“. Das bedeutet, dass angehende Landschaftsbauer im ersten bis dritten Lehrjahr von Anfang an eigenverantwortlich arbeiten sowie ihre Ideen und bisheriges Know-how einbringen und umsetzen konnten. „Das ist natürlich Teambildung par excellence“, weiß auch Initiatorin Hannelore Langwieser zu schätzen. In ihrer spontanen und zupackenden Art kümmerte sich die zweite Bürgermeisterin um das Finden eines geeigneten Partners zur Realisierung einer Rasenschachanlage mit lebensgroßen Spielfiguren.

Auf Worte folgten schnell Taten: Mit der Firma Hallertauer Landschaftsbau (ehemals Heller) konnte man einen kompetenten Partner ins Boot holen, um der Idee Gestalt zu verleihen. Finanziert wird das Ganze aus dem Spendentopf des Mainburger „WUM Shop“, dessen Vorsitzende Langwieser ist.

Der eigentliche Impulsgeber für den Bau einer Gartenschachanlage ist der Leiter der TSV-Schachabteilung, Rudi Mois, ein ebenso erfahrener wie passionierter Schachspieler.
„Schon die letzten Jahre wurden beim 24-Stunden-Schwimmen Gartenfreischach- Turniere mit Erfolg angeboten“, erzählt er. Die Beteiligung war jedes Mal so groß, dass der Gedanke, eine Schachbrettanlage im Freibad dauerhaft zu installieren, nicht fern lag.

Nachdem sich auch Bademeister Josef Brücklmaier angetan zeigte, konnten die sechs angehenden Landschaftsgärtner loslegen. Mit viel Elan und vorbildlichem Arbeitseinsatz machten sie sich ans Werk, sodass die Anlage innerhalb von zwei Tagen vollendet war. Das fertige Ergebnis kann sich mehr als sehen lassen. „Ich bin sehr zufrieden, die Mädels und Burschen haben sauber und schnell gearbeitet“, bemerkt „Capo“ und Baustellenleiter Andreas Schäffler lobend. Wenn sie künftig ins Freibad gehen, können sie stolz auf ihr Meisterstück schauen, an dem sich noch viele Schachsportfans erfreuen werden.

So viel Eigenleistung verdient natürlich Würdigung. Organisatorin Hannelore Langwieser will in ihrer Funktion als Vorsitzende des Fachschulrates der Gartenschule Landshut- Schönbrunn die Azubis im Mai als „Belohnung“ für ihre Arbeit zu einer besonderen Ausstellung mitnehmen, an der Galabaumeister ihre Kunstwerke zur Schau stellen.
„Ich finde es super, dass sich die Auszubildenden in einer eigenen Lehrlingsbaustelle austoben konnten und sich gegenseitig dabei so stark unterstützt haben“, sagt sie.
Pünktlich zum Beginn der Freibadsaison soll die Schachanlage im Rahmen einer offiziellen Feierstunde ihrer Bestimmung zugeführt werden. Ein Schachturnier mit Größen wie dem TSV-Altmeister Horst Pinsker darf da natürlich nicht fehlen.

Vielen Dank an die Hallertauer Zeitung für die Genehmigung der Veröffentlichung!